Dafür setzen wir uns ein

Der Schutz unserer Natur, unseres Waldes, unserer wild lebenden Tiere sowie der Schutz der Menschen vor gesundheitlichen Beeinträchtigungen, waren schon im Jahre 2000 Anlass unserer Vereinsgründung und beschäftigen uns seitdem.
Schon im Jahre 2000 sollten Windkraftanlagen im Ettlinger Wald gebaut werden und wir haben unseren Anteil daran, dass dies verhindert werden konnte.

Das gilt ebenso für die Planungen des RVMO ab dem Jahr 2015, dann zusammen mit befreundeten Bürgerinitiativen und Unterstützern über Karlsruhe, Malsch bis hin nach Baden-Baden.

Weshalb schützen wir unsere Natur? Was ist so besonders an ihr?
Weil Ettlingens Wald und Flur sowie die Region einen Hotspot an Artenvielfalt aufweist, von Rot- und Schwarzmilanen, Turm-, Wander- und Baumfalken bis hin zu Weißstörchen, um nur einige zu nennen. Unsere Region ist mit ihren Streuobstwiesen, Wäldern und Hangkanten auch ein jahrhunderte altes Zuggebiet sowie ein Rastplatz und Nahrungshabitat dieser Arten. Dokumentiert haben wir dies im Laufe der Jahre unter anderem mit rund 40.000, zumeist GPS-gestützten, Bildern.

Die Behörden haben diese Dokumentationen gerne entgegengenommen, jedenfalls zu früheren Tagen.

Die LUBW teilte uns schon im Jahre 2013 mit, dass auf der Grundlage unserer Daten, Zitat: „Es […] steht außer Frage, dass im Raum Ettlingen unter anderem mit Vorkommen der windkraftempfindliche Vogelarten Rotmilan, Wanderfalke, Weißstorch, sowie Wespenbussard und Baumfalke zu rechnen ist […].“

Der Verwaltungsgerichtshof Mannheim schließlich äußerte in der mündlichen Verhandlung im Dezember 2019 über die vormalige rechtswidrige Windkraftplanung des Regionalverbandes aus dem Jahr 2015 explizit sein Erstaunen über die damalige Windkraftplanung angesichts der erheblichen artenschutzrechtlichen Konflikte.

Wir setzen uns seit mehr als zwei Jahrzehnten für den Erhalt unserer Natur, unseres Waldes und gegen deren sinnlose Zerstörung durch Windkraftanlagen ein. Wir haben über die vergangenen Jahre zahlreiche Artendokumentationen angefertigt und den Behörden eingereicht. Von der Stadt Ettlingen, dem Nachbarschaftsverband oder der Gemeinde Malsch eingeholte, unabhängige Gutachten basieren auf der Grundlage unserer und der benachbarten Malscher Bürgerinitiativen (proNaturRaum, Windkraft-Frei-olsheim) erstellten Artendokumentationen. In diesen behördlich eingeholten Gutachten wurden unsere Beobachtungen bestätigt, verbunden mit dem Hinweis auf die Beobachtungen „sach- und ortskundiger Bürger“.

Allein von elf und potentiell noch mehr Windkraftanlagen auf Ettlinger Gemarkung wird schon im sogenannten „Ettlinger Klimaschutzkonzept 2022“ der Stadt gesprochen. Hinzu kommen Vorhaben und mögliche Planungen umliegender Kommunen wie bspw. Durmersheim, Muggensturm, Rheinstetten, Karlsruhe (die dortigen Bergdörfer) und auf Malscher Gemarkung. Die Auswirkungen auf unsere Natur, den Wald und die Lebensqualität werden alle Ettlinger Bürger und Stadtteile unmittelbar betreffen und genauso die Natur und die Menschen in den genannten Gemeinden.

Ettlingen und Malsch zeichnen sich durch ihre besondere Natur, den Wald und ihre artenreichen wild lebenden Tiere aus. Diese wundervolle Natur war und ist der ausschlaggebende Grund, warum viele Bürger hier wohnen oder herziehen möchten. Wir machen uns große Sorgen um unsere wunderschöne Heimat. Durch den Bau von Windkraftanlagen würde unser wunderschöner Wald, die Artenvielfalt und unsere Natur als wertvolles Naherholungsgebiet stark beeinträchtigt, mitunter sogar zerstört werden. 

Windkraftanlagen in Ettlingen und unserer Region mit einer Höhe von 300 m (weiter steigend) ab 750 m Abstand zur Wohnbebauung (bei Streusiedlungen noch geringer) könnten errichtet werden. Fragen Sie sich selbst, ob Sie freiwillig neben den Commerzbank-Tower in Frankfurt am Main (259 m Höhe ohne Spitze, 300 m mit Spitze) ziehen würden oder neben einen Industriepark bzw. neben ein Fabrikgelände in der Größe mehrerer Fußballfelder. Wollten Sie dort wohnen oder wohnen bleiben? Bedenken Sie bitte auch, dass Nachbargemeinden ebenfalls Flächen für Windräder ausweisen könnten, sodass Kommunen möglicherweise umstellt werden.

Die Errichtung von Windkraftanlagen stellt einen enormen Eingriff in die Natur- und Lebensräume dar und damit eine Gefährdung der Biodiversität und des Ökosystems Wald: Wir reden hier von Rodung und Versiegelung großer Wald- und Wiesenflächen. Tatsächlich werden pro Windkraftanlage mehr als 2,5 Hektar Wald zerstört (zum Vergleich: dies entspricht ungefähr 3 1/2 Fußballfeldern). Es bedarf nicht nur der Flächen zur Aufstellung der Windkraftanlagen, sondern auch schwertransportfähige Zufahrtswege und Kranaufstellflächen, die dauerhaft verbleiben.

Das steht in keinem Verhältnis zu dem Anspruch, naturverträglich zu sein. Angesichts der Topographie, wie z.B. hier bei uns im Schwarzwald, ist zu erwarten, dass deutlich mehr Waldfläche pro Windkraftanlage verbraucht werden wird, zumal sich die Zuwegung teilweise in steilem Gelände befindet.

Der Schutz des Waldes, auch und gerade in seiner Funktion als CO2-Senke, Sauerstofflieferant, natürlicher Wasserspeicher mit Schutz vor Hochwasser, einer natürlichen Kühlung im Sommer (mit gesundheitlichen Vorteilen und Energieeinsparung), für die Naherholung und Gesundheit der Menschen und als Habitat wildlebender Arten, sollte bedenkenswert sein. Völlig außen vor bleibt die Funktion des Waldes als grüne Lunge, der CO2 aufnimmt und Sauerstoff abgibt. Sollte man nicht gerade den Wald schützen, damit er einen Beitrag zur Reduzierung des CO2 leistet?

Die BI Lebensraum Schluttenbach hat beispielsweise in der Vergangenheit bereits rund 600 Laubbäume gespendet und zusammen mit dem Ettlinger Forstamt im Wald gesetzt. Sie sind eingewachsen und sollen weiter gedeihen, so wie der Wald insgesamt.

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